Grüne Lunge im urbanen Raum
In Deutschland leben über 80 % der Menschen in Städten und Ballungsräumen. Dies betont umso mehr die wachsende Wichtigkeit von Grün- und Freiräumen in urbanen Zonen. Diese naturnahen Areale sind von großem Wert für die Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt. Die Existenz von vielfältigen Pflanzen- und Tierarten inmitten urbaner Strukturen trägt zum Klimaausgleich bei und unterstützt die natürlichen Wasser- und Stoffkreisläufe in Siedlungsgebieten. Durch gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität in Städten – wie etwa die Anlage von Blühstreifen, die Schaffung von Nistplätzen für Vögel und Insekten sowie die Integration von einheimischen Pflanzenarten in die Stadtgestaltung – wird nicht nur das ökologische Gleichgewicht gestärkt, sondern auch die Lebensqualität der Stadtbewohner nachhaltig verbessert. Zudem milden die Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität auch Folgen des Klimawandels ab.
Einsatz für Natur in der Stadtentwicklung (Auswirkungen)
GRI 3-3 a.
GRI 3-3 b.
Seit der Einführung unserer Biodiversitätsrichtlinie im Jahr 2015 hat sich unser Unternehmen kontinuierlich für den Erhalt der Biodiversität eingesetzt. In unserer jüngsten Materialitätsanalyse haben wir diesen Bereich noch stärker unter dem Aspekt des Umwelt- und Biodiversitätsschutzes beleuchtet.
Jede unserer Unternehmensaktivitäten, von Neubauprojekten bis zur Pflege von Grünflächen, bezieht Aspekte des Natur- und Artenschutzes ein. Besonders durch Neubauten sehen wir uns mit der Herausforderung konfrontiert, negative Einflüsse auf Flora und Fauna zu minimieren. Hierbei ist vor allem die Bodenversiegelung, eine nachhaltige Auswirkung auf die Biodiversität, ein Kernanliegen. Grüne Strukturen sind im urbanen Raum menschlichen Einflüssen direkt ausgesetzt; wie etwa Schadstoffen oder verdichteten und salzhaltigen Böden. Dadurch ist die Verletzbarkeit von Pflanzen in Städten besonders hoch. Durch intelligente Stadtentwicklung und die Nachverdichtung von Innenstadtbereichen bemühen wir uns, diesen Effekt so gering wie möglich zu halten.
Durch unseren Bestand von über 60.000 Mietwohnungen tragen wir als Unternehmen der Wohnungswirtschaft zur Umweltverschmutzung in den Bereichen Luft, Wasser und Boden bei. Unser Engagement für den Schutz und die Wiederherstellung von Biodiversität trägt zu einer gesunden und attraktiven Wohnumgebung bei. Bau- und Abrissarbeiten führen wir mit größter Sorgfalt durch, um Schadstoffbelastungen der Böden zu vermeiden. Die Biodiversität zu ignorieren, schädigt nicht nur die Umwelt, sondern könnte auch zu Vermögens- und Reputationsverlusten führen, sowie zu Konflikten mit unserer Mieterschaft und anderen Stakeholdern.
Die Förderung von Biodiversität und natürlichen Lebensräumen steht somit nicht nur für ökologische Verantwortung, sondern auch für die Qualität und Attraktivität, die wir unseren Mietern bieten wollen. Wir sehen es als unsere Pflicht, nicht nur Wohnraum zu schaffen, sondern auch aktiv zur Schonung und Verbesserung unserer Umwelt beizutragen.
Grüner Wohnen: Unser Engagement für Biodiversität in der Stadtentwicklung (Maßnahmen)
GRI 3-3 d.
Richtlinien und Verpflichtungen (GRI 3-3 c.) zu Biodiversität/Umweltschutz befinden sich im
Kapitel zu den allgemeinen Angaben unter GRI 2-23.
Im Zuge unseres Strategieprozesses haben wir zum Themenkomplex Umweltschutz und Biodiversität folgende Aspekte identifiziert: Vermeidung/ Reduktion der Bodenversiegelung, Vermeidung/Verringerung der Verschmutzung von Wasser, Luft und Böden, Wassermanagement (Senken des Frischwasserverbrauchs, Nutzung von Regenwasser), Schadstoffmanagement (Altlasten), Beitrag zum Schutz, Erhalt und Wiederaufbau der Biodiversität. Konkrete Maßnahmen haben wir wie folgt beschlossen:
Ziele (strategisch / operativ) | Maßnahmen + Meilensteine | Zeithorizont / Zielstatus |
Vorbereitung auf Berichtspflicht gemäß CSRD/ESRS E2, 3, 4 | Vorbereitung eines Freiflächenentwicklungskonzepts | Bis Q2/2024 |
Vorbereitung auf Berichtspflicht gemäß CSRD/ESRS E2, 3, 4 | Prüfung möglicher ergänzender Maßnahmen zur Regenrückhaltung und -versickerung über die baurechtlichen Anforderungen hinaus | Bis Ende 2025 |
Vorbereitung auf Berichtspflicht gemäß CSRD/ESRS E5 | Maßnahmenplanung zur Förderung von Biodiversität in Außenanlagen (Blühwiesen, Nistkästen, Insektenhotels) | Fortlaufend |
In der Entwicklung, Planung, Errichtung und Verwaltung unserer Immobilienprojekte legen wir großen Wert auf den Schutz der Natur und der Artenvielfalt. Das heißt für uns, dass wir Möglichkeiten zur Förderung der biologischen Vielfalt systematisch untersuchen, entsprechende Maßnahmen umsetzen und die Nutzer unserer Immobilien in diesen Prozess einbinden. Bei der Gestaltung von Freiflächen verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, die lokale Biodiversität zu schützen und zu verbessern. Dabei setzen wir bevorzugt auf zertifizierte Materialien und Baustoffe, die ebenfalls unter dem Aspekt der Biodiversität geprüft werden. Zur weiteren Planung ist die Erstellung eines Freiflächenkonzepts bis Ende 2024 in Arbeit. Mithilfe von Planungs-, Management- und Förderinstrumenten der Landschafts- und Freiraumplanung ist es für Kommunen möglich, die Entwicklung und Gestaltung von Grünflächen in Städten zu gestalten.
Im Hinblick auf die geschäftliche Bedeutung dieser Thematik verzeichnen wir eine Stagnation unseres 'Biodiversitätsfußabdrucks'. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass wir den Beginn neuer Bauprojekte ausgesetzt haben und unsere Grundstücke selten auf unberührten Flächen liegen, sondern meistens in bereits bebauten Innenstadtbereichen.
Die Anzahl der im Bau befindlichen Wohneinheiten stieg im Berichtsjahr leicht auf 1.777 (Vorjahr: 1.626 Wohn einheiten). Die Neubauquote lag unverändert bei 0,92 %. Bereits begonnene Neubauprojekte werden bis zu ihrem Abschluss weitergeführt. Im zurückliegenden Geschäftsjahr haben wir neue Flächenversiegelungen nahezu vollständig vermieden. Bei den bereits bestehenden Außenanlagen legen wir Wert darauf, Blühwiesen anstelle von herkömmlichem Rasen anzulegen und Strukturen wie Fledermausquartiere und Insektenhotels zu schaffen, um die biologische Vielfalt zu stärken (siehe weiterführende Details unten). Des Weiteren ist uns der Erhalt alter Baumbestände ein wichtiges Anliegen. Infolgedessen berücksichtigen wir den Artenschutz bei der Planung neuer Bauprojekte stets auch als finanzielles Risiko.
Wassermanagement
In Bezug auf das Management von Wasserressourcen in Außenbereichen liegt der Schwerpunkt insbesondere auf der Minderung des Verbrauchs von Trinkwasser. Die Herausforderung der Wasserversorgung hat sich wegen der häufig sehr trockenen Sommer auch in unseren Breiten zu einem dringlichen Thema entwickelt. Daher betrachten wir auch den potenziellen Verlust von Bäumen auf unseren Grundstücken als Risiko. Unser Ziel ist es, verstärkt Regenwasser für Bewässerungszwecke einzusetzen und dadurch den Gebrauch von Trinkwasser zu reduzieren. Laut dem Klimaplan Hessen soll Regenwasser verstärkt zurückgehalten und gespeichert werden, um es für die Neubildung des Grundwassers, zur Verdunstung und die Vegetation zu nutzen.
Mit einem app-basierten Pilotprojekt zum Sammeln von Regenwasser spart die NHW bei der Bewässerung ihrer Grünanlagen wertvolles Trinkwasser. Bei dem neuen Bewässerungssystem läuft Regenwasser vom Dach durch Fallrohre in einen Wassercontainer. Eine Regenwasserverteilungs-App zeigt den Kolleginnen und Kollegen des Freiflächenmanagements, wo die Container stehen und wie hoch der jeweilige Füllstand ist. Ein Spezial-LKW saugt dann mit einer Pumpe das Regenwasser aus den Behältern und bringt es zu den Grünflächen im jeweiligen Quartier. Sieben Container stehen mittlerweile in drei Quartieren der NHW.
Am Andreasplatz in Höchst wurde eine neue Regentonne mit einem Fassungsvermögen von 400 Litern installiert. Sie ist bundesweit eine der ersten Regentonnen im öffentlichen Raum und hat somit Modellcharakter. Durch die neue Regenwassertonne fließt das Regenwasser nicht mehr ungenutzt in die Kanalisation, sondern wird unter anderem für ein Urban-Gardening-Projekt genutzt. Im Laufe des Jahres 2024 sollen zwei weitere Tonnen zum Einsatz kommen.
Unser übergeordnetes Ziel ist es, die Verunreinigung von Wasser, Luft und Erde so weit wie möglich zu verhindern oder zumindest zu verringern. Ein ausgeklügeltes Schadstoffmanagement spielt hierbei eine zentrale Rolle, beispielsweise bei der Handhabung von kontaminiertem Material während Abrissarbeiten. Weiterführende Informationen finden sich im Kapitel „Kreislaufwirtschaft“.
Die Unternehmensgruppe arbeitet daran, bis Ende des Jahres 2025 ein Wassermanagement für alle Liegenschaften der NHW zu etablieren, das für die Reduktion des Frischwasserverbrauchs und die verstärkte Nutzung von Regenwasser sorgt.
Biodiversität erhalten und fördern
Unsere Biodiversitätsrichtlinie beschreibt unseren Beitrag zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Artenvielfalt im Rahmen unserer Immobilienentwicklung und -verwaltung. Dies manifestiert sich darin, dass wir für jedes einzelne Projekt das Potenzial zur Förderung der Biodiversität sorgfältig prüfen und geeignete Maßnahmen ergreifen, mit dem Ziel, eine standortspezifische biologische Vielfalt zu gewährleisten oder herzustellen.
Ferner legen wir Wert auf den Einsatz zertifizierter Materialien und Baustoffe, deren Einfluss auf die Biodiversität ebenfalls geprüft wird.
Im Umgang mit unseren Anlagen und Freiflächen verzichten wir grundsätzlich auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden. Unser Bestreben ist es, durch unsere Unternehmensaktivitäten keine geschützten Arten direkt in Gefahr zu bringen. Unsere Unternehmensgruppe ist eine Selbstverpflichtung zur biologischen Vielfalt mit dem Land Hessen eingegangen, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Nach jeder Modernisierung oder Neuerstellung eines Bauwerks rüsten wir unsere Gebäude standardmäßig mit Nistkästen für Mauersegler und Fledermäuse aus. Hierbei kooperieren wir mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Der NABU geht von einer langfristigen Wirksamkeit der Nistplätze aus. Diese werden grundsätzlich angenommen, wobei jährliche Schwankungen erfolgreicher Bruten die Norm darstellen. Die Frankfurter Mauersegler-Initiative kontrolliert regelmäßig einige Standorte und veröffentlicht dies in ihrem Jahresbericht. Eine eigene Kontrolle der Brutkästen durch die NHW erfolgt nicht. Die NHW-Patenschaft für sechs Bienenvölker lief im Berichtszeitraum aus.
Lebensräume ökologisch entwickeln
Zur ökologischen und sozialen Aufwertung von Wohn- und Lebensräumen unterstützt die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt Entwicklungsprojekte für Städte, Gemeinden und private Träger. Das Dienstleistungsportfolio erstreckt sich von der Verwaltung und Lenkung städtischer Entwicklungsprozesse, inklusive der Treuhänderfunktion und des Fördermittelwesens, bis hin zu Revitalisierungskonzepten für ungenutzte Flächen, Vorhaben zur ökologischen Aufbereitung von Freiräumen und Klimaschutzinitiativen. Unter der Marke ProjektStadt fasst die Unternehmensgruppe ihre Expertise in Sachen Stadtentwicklung zusammen.
Die Expertenteams unterstützen die Städte und Gemeinden auch bei der Beantragung von Förderungen; Daten dazu finden sich in der Kennzahlentabelle. Im Jahr 2023 konnten knapp 34 Millionen Euro an Fördergeldern für die betreuten Projekte akquiriert werden. Jeder geförderte Euro generiert im Durchschnitt bis zu sieben Euro an weiteren privaten und öffentlichen Investitionen, was eine Gesamtinvestitionssumme von knapp 240 Millionen Euro ausmacht, die im Jahr 2023 durch die Initiative der ProjektStadt angestoßen wurden.
Ein herausragendes Beispiel dafür ist die „Klimainsel Kelsterbach“. Hier entstehen neue Grünflächen und Erholungsräume. Aus einer unattraktiven Kreuzung ist ein begrünter Kreisverkehr geworden; rund 80 neue Bäume wurden hier gepflanzt. Für das Quartier wurde die Stadt Kelsterbach gemeinsam mit der ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung beim Wettbewerb der hessischen Klima-Kommunen in der Kategorie „Klimaanpassung“ ausgezeichnet. Die Maßnahmen zur Anpassung zeigen eine große Bandbreite und tragen zur Resilienz der Stadt bei. So wurde das Ziel gesetzt, 1.000 klimatolerante Bäume im Zeitraum der Förderung zu pflanzen. Darüber hinaus erhalten Immobilieneigentümer eine Förderung bei der Begrünung von Dächern, Fassaden oder Flächen. Bereits ein einzelner Baum hat Einfluss auf die Strahlungsbilanz von Fassaden und verringert deren Aufheizung. Auch bei der angepassten Erneuerung von Spielplätzen wurde die Verwendung nachhaltiger Materialien sowie die natürliche Beschattung in der Planung berücksichtigt. Für die nächsten Jahre sind weitere Projekte geplant, wie zum Beispiel Mikro Parks zur Erweiterung der grünen Infrastruktur und zum Ausbau der Klimainsel in der Stadt.
Transparenter Einsatz für die Umwelt (Wirksamkeitsüberwachung)
GRI 3-3 e.
Grundsätzlich haben wir den Anspruch quantifizierbarer Biodiversitätsziele in unserer dazugehörigen Richtlinie formuliert und die entsprechenden Kennzahlen in unserem Erfassungssystem angelegt (GRI 304-1 bis GRI 304- 4). Tatsächlich konzentrieren wir uns derzeit noch vornehmlich auf die Aktivitäten und die Erfolgsbilanz unserer Stadtentwicklungsmarke ProjektStadt sowie weitere eigene Indikatoren. Alle Kennzahlen finden sich in der Kennzahlentabelle im Abschnitt zu Umweltschutz / Biodiversität.
Biodiversität als Gemeinschaftsaufgabe (Einbindung von Interessengruppen)
GRI 3-3 f.
Bei unserer Stakeholder-Befragung im Rahmen des Nachhaltigkeitsstrategieprozesses 2023 befragten wir den BUND Hessen und nutzten die Beteiligungsplattform „Frankfurt fragt mich“ (ffm.de). Die Interessengruppen äußerten sich wie folgt: Wohnungsunternehmen sollten auf ihren Freiflächen Biodiversität schützen (durch nicht gemähte Wiesen, Verzicht auf Pestizide, Fassaden- und Dachbegrünung, Erhalt von alten Baumbeständen). Die Anlage solcher Grünflächen habe auch eine Vorbildfunktion in den Quartieren. Dies bestätigt auch die Auswertung des Landesprogramms „Nachhaltiges Wohnumfeld – Konzepte und Baulanddialoge“: Neue Wohnquartiere sollten zur Sicherung der Biodiversität beitragen, was bei der Gestaltung von Anfang an berücksichtigt werden müsse. Die Befragungsergebnisse bestärken uns darin, unsere Strategie zur Biodiversität weiterzuentwickeln.
Als erste Schritte haben wir Folgendes angedacht:
- Anfertigung eines Kriterienkatalogs für das Wassermanagement während baulicher Nachverdichtungen
- Ermittlung des Potenzials für Regenwasserbewirtschaftung im Bestand und Wiederverwendung von Grauwasser
- Ermittlung des Potenzials zur Flächenentsiegelung
- Weitere Maßnahmenplanung zur Förderung von Biodiversität in unseren Außenanlagen
Weiterentwicklung unserer Biodiversitätsstrategie
In unsere Strategieentwicklung beziehen wir die Ergebnisse folgender Forschungsarbeit ein: „BfN Schriften 563 – Schutz und Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt im Rahmen der integrierten Stadtentwicklung unter Berücksichtigung der Möglichkeiten der deutschen Städtebauförderung”.
Diese hat unsere Marke ProjektStadt gemeinsam mit dem Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt und dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. Dresden (IÖR) auf den Weg gebracht. Die Forschungsarbeit widmete sich der Frage: Wie verankert man Schutz und Weiterentwicklung biologischer Vielfalt bei der Stadtentwicklung, und zwar als Querschnittsaufgabe auf kommunaler Ebene?
Die zentrale Empfehlung der Studie lautet: „Biologische Vielfalt ist als eigenständiges Handlungsfeld in der Stadtentwicklung zu verankern. Eine Gleichstellung mit den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung ist anzustreben.“ Als wesentliches Thema haben wir Biodiversität schon seit Jahren auf der Agenda; in der Rangfolge unserer 2022 durchgeführten Materialitätsanalyse steht es auf Rang 10, direkt hinter dem Thema Klimaanpassung (Rang 9). Der Klimaschutz rangiert auf Platz 1.
Eine weitere wichtige Schlussfolgerung ist: „Die Entwicklung der biologischen Vielfalt ist von der Förderung des Stadtgrüns abhängig. Allerdings bedeutet die Förderung von Stadtgrün nicht automatisch Förderung von biologischer Vielfalt.“ In diesem Zusammenhang stelle sich auch die Frage, so das Studienteam, welche Art von biologischer Vielfalt in Innenstädten von Bedeutung und deswegen zu fördern sei. Nötig dafür sei es, Problemgebiete zu identifizieren und gute Konzepte zur Förderung der biologischen Vielfalt umsetzen zu können.
Was die Geschäftsrelevanz betrifft, so sehen wir, dass mehr Stadtgrün, verbunden mit naturschutzorientierter Pflege, einen höheren Pflegeaufwand für unser Unternehmen bedeutet. Wir stimmen damit überein, dass die enge Verzahnung aller Beteiligten vor Ort nötig ist, um Biodiversitätsförderung konzeptionell zu entwickeln und umzusetzen.
Im Zuge dessen kommt laut Studie auch die Städtebauförderung als eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente ins Spiel. Diese verfügt über vielfältige Schnittstellen und Finanzierungsmöglichkeiten für die Umsetzung von Naturschutzzielen. Konkret soll das Programm „Zukunft Stadtgrün“ stärker mit den Belangen der Diversitätsförderung verknüpft werden.
Im Berichtsjahr tagte zudem die Landesgruppe Hessen Rheinland-Pfalz Saarland der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) in den Räumen der NHW. Der Einladung zur Fachdiskussion waren auch rund 30 Interessierte aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Hochschulen und Unternehmen gefolgt. Die DASL ist ein Zusammenschluss von Fachleuten und verfolgt das Ziel, Städtebau und Landesplanung in Wissenschaft und Praxis zu fördern.