Anhang
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021
I. Allgemeine Angaben
Die WOHNSTADT Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH ist eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Absatz 3 HGB mit Sitz in 34117 Kassel, Wolfsschlucht 18 und ist im Handelsregister B des Amtsgerichts Kassel unter der Registernummer HR B 2157 geführt.
Der Jahresabschluss per 31. Dezember 2021 wurde auf der Grundlage des HGB sowie unter Berücksichtigung der besonderen Vorschriften des GmbHG aufgestellt.
Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt abweichend von § 266 und § 275 HGB nach der Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses von Wohnungsunternehmen (Formblatt-VO) vom 17. Juli 2015. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewendet. Bei der Gliederung und der Bezeichnung der Abschlussposten sind die Besonderheiten der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft berücksichtigt. Bei Ausweis von Vorjahreswerten erfolgt die Angabe in Klammern ( ).
Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021.
II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr bis auf folgende Änderung unverändert:
Für nach dem 31. Dezember 2020 beginnende Modernisierungsmaßnahmen, wird die planmäßige Abschreibung für Teilmodernisierungsprojekte auf 20 Jahre und für Vollmodernisierungsprojekte auf 40 Jahre festgelegt; dabei geht die Verlängerung der Nutzungsdauer bei den Vollmodernisierungen mit den hohen Anforderungen an die energetische Effizienz sowie den Umfang der davon betroffenen Gewerke einher.
Bilanzierung und Bewertung der Aktivposten
Die immateriellen Vermögensgegenstände sind zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.
Die entgeltlich erworbene Software wird linear zwischen drei und fünf Jahren abgeschrieben.
Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt.
Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten, Gemeinkosten für Fertigung sowie unter Inanspruchnahme des §255 Abs. 2 S. 3 HGB Gemeinkosten für Verwaltung in angemessener Höhe.
In die Herstellungskosten der Bauten des Anlagevermögens werden seit dem Geschäftsjahr 2019 unter Inanspruchnahme des §255 Abs. 3 S. 2 HGB die auf den Zeitraum der Herstellung entfallenden Fremdkapitalzinsen einbezogen.
Die planmäßige Abschreibung auf Wohn- und Geschäftsbauten erfolgt über 50 Jahre. Bei Wohnbauten sowie Geschäftsbauten, deren Restabschreibungsdauer am 1. Januar 1992 mehr als 50 Jahre betrug, wurde diese auf 50 Jahre verkürzt. Für andere Bauten erfolgt die Abschreibung über 25 Jahre.
Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird mit gleichbleibenden Raten bei Sätzen zwischen 6 % und 33 % abgeschrieben. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben.
Die mit dem Zweiten Corona-Steuerhilfegesetz eingeführte degressive Abschreibung für bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, wird für nach dem 31. Dezember 2019 und vor dem 1. Januar 2022 angeschaffte oder hergestellte Vermögensgegenstände angewendet.
Finanzanlagen
Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten abzüglich in Vorjahren vorgenommener außerplanmäßiger Abschreibungen bilanziert. Bei einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgt eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten angesetzt.
Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.
Die Herstellungskosten der Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte mit unfertigen Bauten sind auf Basis der Einzelkosten (Fremdleistungen) angesetzt.
Der niedrigere beizulegende Wert bei den unfertigen Leistungen aus noch nicht abgerechneten Betriebskosten ergibt sich aus dem nicht umlagefähigen Anteil, der auf leerstehende Wohnungen entfällt. Hierfür wurde ein Bewertungsabschlag vorgenommen.
Die unter den anderen Vorräten erfassten Heizölvorräte betreffen Mietwohnungen und sind unter Anwendung des Fifo-Verfahrens zu Anschaffungskosten bewertet.
Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert angesetzt. Allen erkennbaren Risiken ist durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Forderungen aus Vermietung werden mit unterschiedlichen Sätzen getrennt nach aktiven und ehemaligen Mietverhältnissen pauschal wertberichtigt, uneinbringliche Mietforderungen werden vollständig wertberichtigt.
Bei allen Einzelposten wurde das Niederstwertprinzip beachtet.
Guthaben bei Kreditinstituten sowie der Kassenbestand wurden zu Nennwerten angesetzt.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.
Latente Steuern
Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes der Gesellschaft von aktuell 29,125 %. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht für aktive latente Steuern nach §274 Abs. 1 S. 2 HGB kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergibt sich insgesamt eine – nicht bilanzierte – aktive latente Steuer.
Steuerlatenzen resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen Wertansätzen von Anlagevermögen sowie der Rückstellungen.
Bilanzierung der Passivposten
Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert angesetzt.
Die in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 erworbenen eigenen Anteile von 53,09 % (19.496.400,00 EUR) ihres Stammkapitals werden gem. § 272 HGB offen von diesem abgesetzt.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden wie im Vorjahr versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Heubeck-Richttafeln 2018 G) ermittelt. Nach versicherungsmathematischen Grundsätzen wurde ein Anwartschaftsbarwert ermittelt. Es wurde von dem Wahlrecht zur pauschalen Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz für eine Laufzeit von 15 Jahren für alle Altersversorgungsverpflichtungen Gebrauch gemacht. Hierfür wurde der von Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittlichen Marktzinssatz von 1,86 % (Vorjahr 2,30 %) sowie für die Ermittlung des Unterschiedsbetrages gemäß § 253 Abs. 6 HGB ein Rechnungszins von 1,35 % (Vorjahr 1,60 %) angesetzt.
Als Gehaltstrend wurden 0,0 % (Vorjahr 0,0 %), als Rententrend 2,0 % (Vorjahr 2,0 %) verwendet.
Es wird wie im Vorjahr von einer Fluktuation von 0 ausgegangen.
Die Versorgungszusage eines ehemaligen Geschäftsführers bestimmt sich nach den beamtenrechtlichen Vorschriften. Sie beruht auf der Mitgliedschaft der Gesellschaft bei der Beamtenversorgungskasse Kurhessen-Waldeck, Kassel. Der Anspruch der Versorgung entspricht den in Hessen für Beamte auf Zeit, die Wahlbeamte sind, geltenden Vorschriften. Die Versorgung umfasst Alters- und Erwerbsminderungsrente sowie Hinterbliebenenrente für Witwen und Waisen des Versicherten.
Für zwei ehemalige Geschäftsführer und eine Hinterbliebene, deren Versorgungszusagen vor dem 1. Januar 1987 erteilt wurden und die ebenfalls über die Beamtenversorgungskasse Kurhessen-Waldeck, Kassel, abgewickelt werden, wird das Passivierungswahlrecht gem. Art. 28 EGHGB (Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch) in Anspruch genommen. Die insofern nicht passivierte Pensionsverpflichtung gegenüber diesem Personenkreis beträgt 575 TEUR (Vorjahr 586 TEUR).
In 2021 hat die Gesellschaft an die Beamtenversorgungskasse Kurhessen-Waldeck, Kassel, Umlagezahlungen in Höhe von 174 TEUR für die Versorgungsansprüche der ehemaligen Geschäftsführer und deren Hinterbliebene geleistet.
Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen wurden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre, welcher von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wird und 1,35 % (Vorjahr 1,60 %) beträgt, abgezinst.
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.
III. Erläuterungen zur Bilanz
Aktivseite
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Folgenden dargestellt:
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | kumulierte Abschreibungen | Restbuchwerte |
| | | |
| 01.01.21 | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | 31.12.21 | 01.01.21 | Zugänge | Abgänge | 31.12.21 | 31.12.21 | 31.12.20 |
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| | | | | | | | | | | |
I. Sachanlagen | | | | | | | | | | | |
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten | 869.766.041,78 | 15.934.183,75 | 11.215.875,44 | 9.220.784,59 | 883.705.134,68 | 462.633.127,02 | 18.379.249,91 | 5.996.352,54 | 475.016.024,39 | 408.689.110,29 | 407.132.914,76 |
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts- und anderen Bauten | 27.615.292,21 | 4.154.669,81 | 0,00 | 0,00 | 31.769.962,02 | 5.623.647,13 | 186.006,58 | 0,00 | 5.809.653,71 | 25.960.308,31 | 21.991.645,08 |
3. technische Anlagen und Maschinen | 128.460,10 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 128.460,10 | 15.715,77 | 8.277,13 | 0,00 | 23.992,90 | 104.467,20 | 112.744,33 |
4. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.487.852,81 | 11.922,74 | 20.604,82 | 0,00 | 2.479.170,73 | 2.083.728,94 | 97.502,12 | 20.604,82 | 2.160.626,24 | 318.544,49 | 404.123,87 |
5. Anlagen im Bau | 12.007.311,36 | 5.508.683,01 | 0,00 | -9.199.058,47 | 8.316.935,90 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 8.316.935,90 | 12.007.311,36 |
6. Bauvorbereitungskosten | 158.957,74 | 454.437,78 | 7.360,15 | -21.726,12 | 584.309,25 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 584.309,25 | 158.957,74 |
7. geleistete Anzahlungen | 0,00 | 7.361.833,76 | 0,00 | 0,00 | 7.361.833,76 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 7.361.833,76 | 0,00 |
| 912.163.916,00 | 33.425.730,85 | 11.243.840,41 | 0,00 | 934.345.806,44 | 470.356.218,86 | 18.671.035,74 | 6.016.957,36 | 483.010.297,24 | 451.335.509,20 | 441.807.697,14 |
| | | | | | | | | | | |
II. Finanzanlagen | | | | | | | | | | | |
1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 25.564,59 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 25.564,59 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 25.564,59 | 25.564,59 |
2. Beteiligungen | 29.155,55 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 29.155,55 | 8.178,64 | 0,00 | 0,00 | 8.178,64 | 20.976,91 | 20.976,91 |
3. Wertpapiere des Anlagevermögens | 11.424.551,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 11.424.551,40 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 11.424.551,40 | 11.424.551,40 |
| 11.479.271,54 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 11.479.271,54 | 8.178,64 | 0,00 | 0,00 | 8.178,64 | 11.471.092,90 | 11.471.092,90 |
| 923.643.187,54 | 33.425.730,85 | 11.243.840,41 | 0,00 | 945.825.077,98 | 470.364.397,50 | 18.671.035,74 | 6.016.957,36 | 483.018.475,88 | 462.806.602,10 | 453.278.790,04 |
Auf die Herstellungskosten der Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte mit Wohnbauten sowie die Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte mit Geschäfts- und anderen Bauten sind in diesem Jahr keine einbezogenen Zinsen für Fremdkapital angefallen.
Finanzanlagen
Der Anteilsbesitz stellt sich wie folgt dar:
Gesellschaft | Beteiligungs-Quote | Höhe des Stammkapitals | Eigenkapital 31.12.2021 | Jahresergebnis 2021 (nach EAV) |
| % | TEUR | TEUR | TEUR |
| | | | |
MET Medien- Energie-Technik Versorgungs- und Betreuungsgesellschaft mbH, Kassel | 100,00 | 26 | 17.337 | 5.719*) |
Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen Anteile an einem Wertpapier-Fonds.
Umlaufvermögen
Die unfertigen Leistungen enthalten noch nicht abgerechnete Betriebskosten von 27,3 Mio. EUR (i. V. 26,9 Mio. EUR). Der Bewertungsabschlag wurde zur Berücksichtigung der aktuellen Leerstandssituation angepasst. Im Übrigen umfassen die unfertigen Leistungen andere in Arbeit befindliche Aufträge der Stadtentwicklung in Höhe von 0,3 Mio. EUR (i. V. 0,2 Mio. EUR).
Die Zusammensetzung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände, ihre Fristigkeiten sowie die Mitzugehörigkeit zu einem anderen Posten der Bilanz ergeben sich aus der nachfolgenden Übersicht.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Angaben zu Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen 2021
| Bilanzausweis | davon |
| | |
| | Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | gegen Gesellschafter | gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
| EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) |
| | | | |
Forderungen aus Betreuungstätigkeit | 856.096,88 | 0,00 | 64.149,93 | 0,00 |
(767.551,23) | (0,00) | (38.494,81) | (0,00) |
Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 3.838.164,56 | 0,00 | 1.228.904,40 | 0,00 |
(7.057.568,32) | (0,00) | (1.080.975,29) | (0,00) |
sonstige Vermögensgegenstände | 542.798,51 | 409.195,39 | 5.120,21 | 0,00 |
(803.691,02) | (531.712,99) | (4.634,44) | (2.499,47) |
| 5.237.059,95 | 409.195,39 | 1.298.174,54 | 0,00 |
(8.628.810,57) | (531.712,99) | (1.124.104,54) | (2.499,47) |
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen gegen die Gesellschafterin, die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mit beschränkter Haftung (1.229 TEUR), und die Tochtergesellschaft MET Medien-Energie-Technik Versorgungs- und Betreuungsgesellschaft mbH (2.609 TEUR).
Alle Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Vorauszahlungen für Instandhaltungsrücklagen diverser Eigentümergemeinschaften in Höhe von 409,2 TEUR mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Des Weiteren umfassen die sonstigen Vermögensgegenstände Forderungen aus Steuern in Höhe von 6,2 TEUR.
Passivseite
Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert zum Vorjahr 17,2 Mio. EUR.
Die Gewinnrücklagen betragen 52,2 Mio. EUR (i.V. 50,6 Mio. EUR) nach Anpassung der gesellschaftsvertraglichen Rücklage aus dem Vorjahresergebnis in Höhe von 1,6 Mio. EUR.
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Rückstellungspflichtige Pensionsverpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von 2.043 TEUR (Vorjahr 1.952 TEUR).
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ergibt einen Wert in Höhe von 128,4 TEUR (Vorjahr 172,6 TEUR). Dieser Unterschiedsbetrag ist gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB n.F. ausschüttungsgesperrt.
Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen umfassen Rückstellungen für die laufende Geschäftstätigkeit der Jahre 2020 und 2021.
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten vor allem Rückstellungen für Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtungen 0,3 Mio. EUR (i. V. 0,3 Mio. EUR), Rückstellungen für unterlassene Aufwendungen für Instandhaltung 0,6 Mio. EUR (i. V. 0,2 Mio. EUR), Rückstellungen für Jahresabschlussarbeiten 0,1 Mio. EUR (i. V. 0,1 Mio. EUR), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen 1,2 Mio. EUR (i. V. 1,0 Mio. EUR) sowie Rückstellungen für ausstehende Erschließungsleistungen 0,4 Mio. EUR (i.V. 0 Mio. EUR).
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten, deren Restlaufzeiten und Angaben über gewährte Sicherheiten sowie die Mitzugehörigkeit zu anderen Posten stellen sich wie folgt dar:
Fristigkeiten der Verblindlichkeiten und deren Sicherung
| Bilanzausweis | Restlaufzeit | davon |
| | | |
| | bis zu einem Jahr | mehr als ein Jahr | davon mehr als fünf Jahre | durch Grundpfandrechte gesichert |
| EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) |
| | | | | |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 196.437.344,44 | 11.331.198,29 | 185.106.146,15 | 145.773.573,98 | 193.664.755,03 |
(203.423.054,28) | (12.339.846,37) | (191.083.207,91) | (147.945.150,08) | (194.932.269,57) |
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern | 13.275.343,09 | 311.577,13 | 12.963.765,36 | 11.908.083,40 | 13.169.331,65 |
(13.555.593,24) | (311.013,60) | (13.244.579,64) | (12.135.460,34) | (13.500.961,75) |
erhaltene Anzahlungen | 33.212.253,21 | 30.434.140,08 | 2.778.113,13 | 0,00 | 0,00 |
(33.170.775,98) | (30.392.662,85) | (2.778.113,13) | (0,00) | (0,00) |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.997.038,07 | 1.997.038,07 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
(1.432.348,41) | (1.432.348,41) | (0,00) | (0,00) | (0,00) |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 111.036.711,21 | 40.895.423,95 | 70.141.287,26 | 47.980.867,86 | 0,00 |
(108.411.588,53) | (30.222.901,15) | (78.188.687,38) | (50.317.861,68) | (0,00) |
sonstige Verbindlichkeiten | 248.236,28 | 248.236,28 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
(35.592,03) | (35.592,03) | (0,00) | (0,00) | (0,00) |
| 356.206.926,30 | 85.217.613,80 | 270.989.311,90 | 205.662.525,24 | 206.834.086,68 |
| (360.028.952,47) | (74.734.364,41) | (285.294.588,06) | (210.398.472,10) | (208.433.231,32) |
Mitzugehörigkeit zu anderen Posten
| Bilanzausweis | davon |
| |
| | gegenüber Gesellschaftern | gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
| EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) | EUR (Vorjahr) |
| | | |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 196.437.344,44 | 4.571.881,59 | 661.199,85 |
(203.423.054,28) | (11.194.570,61) | (966.576,71) |
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern | 13.275.343,09 | 4.714.274,29 | 0,00 |
(13.555.593,24) | (4.796.657,58) | (0,00) |
erhaltene Anzahlungen | 33.212.253,21 | 597.893,45 | 4.500,00 |
(33.170.775,98) | (597.893,45) | (4.500,00) |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.997.038,07 | 0,00 | 0,00 |
(1.432.348,41) | (0,00) | (0,00) |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 111.036.711,21 | 97.811.546,86 | 0,00 |
(108.411.588,53) | (98.556.200,44) | (0,00) |
sonstige Verbindlichkeiten | 248.236,28 | 0,00 | 213.102,01 |
(35.592,03) | (0,00) | (0,00) |
| 356.206.926,30 | 107.695.596,19 | 878.801,86 |
| (360.028.952,47) | (115.145.322,08) | (971.076,71) |
Die erhaltenen Anzahlungen betreffen im Wesentlichen Vorauszahlungen auf noch nicht abgerechnete Betriebskosten und Heizkosten.
Die Verbindlichkeiten aus Vermietung betreffen mit 1,6 Mio. EUR kreditorische Debitoren und haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten insbesondere vier Darlehen der Muttergesellschaft in Höhe von insgesamt 78.308 TEUR. Die Laufzeitenden der Darlehen sind der 25. Oktober 2022, der 1. April 2024, der 5. Dezember 2029 sowie der 30. September 2030 mit einer Verzinsung von 0,5 %, 0,64 % und 0,8 %. Hieraus resultiert ein Zinsaufwand in Höhe von 524 TEUR.
Außerdem entfallen 15.905 TEUR auf das Cash-Pooling mit der Muttergesellschaft sowie 13.221 TEUR auf das Cash-Pooling mit der Tochtergesellschaft MET. Weitere 3.598 TEUR entfallen auf Verbindlichkeiten aus Geschäftsbesorgung durch die Muttergesellschaft.
IV. Gewinn- und Verlustrechnung
Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung betreffen mit 27,3 Mio. EUR (i. V. 27,7 Mio. EUR) Erlöse aus Heiz- und Betriebskostenumlagen. Die Umsatzerlöse aus Grundmieten haben sich um 0,5 Mio. EUR erhöht, dies resultiert im Wesentlichen aus Mieterhöhungen nach Modernisierung und Anhebungen der Mieten im nicht mehr preisgebundenen Bestand.
Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Grundstücken resultieren mit 12,5 Mio. EUR (i. V. 14,5 Mio. EUR) aus dem Verkauf von Grundstücken mit Wohnbauten des Anlagevermögens. Nach Abzug der darauf entfallenden Aufwendungen bzw. Buchwertabgänge verbleiben Buchgewinne in Höhe von 7,2 Mio. EUR (i. V. 7,9 Mio. EUR).
Die WOHNSTADT hat mit Wirkung ab 1. August 1994 einen Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Tochtergesellschaft MET geschlossen. Aus der Geschäftsbesorgung resultieren Umsatzerlöse aus Betreuungstätigkeit in Höhe von 2,3 Mio. EUR (i. V. 2,1 Mio. EUR). Die übrigen Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus Stadtentwicklung von 2,4 Mio. EUR (i.V. 2,2 Mio. EUR).
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeiten liegt im Bundesland Hessen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen periodenfremde Erträge aus dem Eingang von bereits abgeschriebenen Forderungen mit 0,3 Mio. EUR.
In den Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung sind als umlagefähige und nicht umlagefähige Betriebskosten Grundsteuern in Höhe von 2,2 Mio. EUR (i. V. 2.3 Mio. EUR) enthalten.
Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von
153 TEUR (i. V. 106 TEUR).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten überwiegend das Honorar für die umfassende Geschäftsbesorgung durch die Nassauische Heimstätte in Höhe von 20.095 TEUR (i. V. 18.032 TEUR).
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen beinhalten einen Teil des von der MET abzuführenden Jahresergebnisses 2021 in Höhe von 2.241.966,63 EUR. Der verbleibende Jahresüberschuss der MET von 5.719.359,00 EUR verbleibt in der Tochtergesellschaft.
Von den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen betreffen 571 TEUR (i. V. 613 TEUR) Zinsen für Geldanlagen verbundener Unternehmen.
Weiterhin sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 145 TEUR (i. V. 142 TEUR) enthalten.
V. Sonstige Angaben
1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die finanziellen Verpflichtungen aus Bau- und Modernisierungskosten für vergebene, aber noch nicht fertig gestellten Aufträgen, Versicherungen, Mieten, bürotechnische Anlagen sowie Erbbauzinsen ergeben sich wie folgt:
| 31.12.2021 Mio. EUR | 31.12.2020 Mio. EUR |
| | |
Fälligkeit bis ein Jahr | 8,9 | 11,8 |
Fälligkeit mehr als ein Jahr | 8,3 | 18,1 |
davon Fälligkeit mehr als fünf Jahre | 2,9 | 3,0 |
Summe | 17,2 | 29,9 |
Vorteile des Abschlusses von Miet- und Leasingverträgen sind u. a. die Liquiditäts-verschonung, die Bilanzneutralität und eine transparente Kalkulationsgrundlage. Risiken ergeben sich u. U. aus insgesamt höheren Fixkosten und der Laufzeitbindung.
Mietkautionen
Von Mietern geleistete Mietkautionen von 12,3 Mio. EUR werden getrennt vom eigenen Vermögen der Gesellschaft auf einem separaten Treuhandsammelkonto verwahrt.
Treuhandvermögen
Die Gesellschaft ist als Sanierungs- und Entwicklungsträger bestätigt (§§ 158, 167 Baugesetzbuch). Die von den Städten und Gemeinden übertragenen Aufgaben erfüllt sie als deren Treuhänder. Die in Arbeit befindlichen, noch nicht abgerechneten Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen umfassen einschließlich der Treuhandvermögen bzw. -verbindlichkeiten noch abzurechnende Einnahmen und Verwendungen zum Bilanzstichtag von insgesamt 238.549.896,67 EUR (i. V. 233.231.706,38 EUR). Die per 31. Dezember 2021 nicht verwendeten Mittel betragen 6.148.910,48 EUR (i. V. 6.290.179,58 EUR).
2. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Gesellschaft Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen gelten.
Die Gesellschaft unterhält Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen im Rahmen der Geschäftsbesorgung durch die Nassauische Heimstätte in Höhe von 20.095 TEUR (i.V. 18.032 TEUR) und der MET in Höhe von 2.267 TEUR.
Des Weiteren bestehen vier Darlehen mit der Muttergesellschaft.
3. Konzernverhältnisse
Die Gesellschaft hat mit Wirkung ab dem 1. Januar 2006 einen Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Mutterunternehmen Nassauische Heimstätte geschlossen.
Die WOHNSTADT Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH ist ein mit der Nassauischen Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main, verbundenes Unternehmen und wird in den Konzernabschluss der Nassauischen Heimstätte zum 31. Dezember 2021 einbezogen. Der Konzernabschluss wird für den kleinsten und größten Konsolidierungskreis aufgestellt. Die Offenlegung des Konzernabschlusses und Konzernlageberichts der Nassauischen Heimstätte erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger. Insofern ist die WOHNSTADT gemäß § 291 Abs. 1 HGB von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichts befreit.
4. Zahl der Arbeitnehmer (Jahresdurchschnitt gem. § 267 Abs. 5 HGB)
Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2006 hat die Gesellschaft mit der Nassauischen Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft einen Geschäftsbesorgungsbetrag geschlossen.
Die Gesellschaft hat ausschließlich vier (i.V. fünf) geringfügig Beschäftigte beschäftigt.
5. Gesamthonorar des Abschlussprüfers
Auf die Angabe des vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechneten Gesamthonorars nach § 285 Nr. 17 HGB wurde verzichtet. Die erforderlichen Angaben werden im Konzernabschluss der Nassauischen Heimstätte vorgenommen.
6. Geschäftsführung
Dr. Thomas Hain
– Leitender Geschäftsführer –
Unternehmensbereiche:
IT, Projekte und Innovation
Finanzen und Rechnungswesen
Immobilienservices
Personal und Recht (bis 30. Juni 2021)
Personal (ab 1. Juli 2021)
Konzernservices
Portfoliosteuerung & Mietenadministration (ab 1. Oktober 2021)
Kompetenzcenter:
Organisation
Nachhaltigkeitsmanagement
Recht (ab 1. Juli 2021)
Portfolio- und Mietenmanagement (bis 30. September 2021)
Krisenstab
Referenten des leitenden Geschäftsführers
Dr. Constantin Westphal
– Geschäftsführer –
Regionalcenter Frankfurt
Regionalcenter Kassel
Regionalcenter Offenbach
Regionalcenter Wiesbaden
Unternehmensbereich:
Projektentwicklung, Akquisition & Vertrieb
Zentrale Services Immobilienmanagement (ab 1. Juli 2021)
Kompetenzcenter:
Sozialmanagement und Marketing (bis 30. Juni 2021)
Stabsbereich:
Koordination Immobilienmanagement (bis 31. Januar 2021)
Referent des Geschäftsführers Immobilienmanagement
Monika Fontaine-Kretschmer
– Geschäftsführerin –
Unternehmensbereiche:
Modernisierung / Großinstandhaltung
Neubau
Stadtentwicklung
Kompetenzcenter:
Einkauf und Vertragsmanagement
Stabsbereich:
Technisches Qualitätsmanagement
7. Gesamtbezüge der Geschäftsführung und früherer Organmitglieder
Die Gesamtbezüge früherer Geschäftsführer bei der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 betrugen 32.231,52 EUR.
Die Pensionsrückstellung für zwei ehemalige Geschäftsführer beträgt 2.043 TEUR.
8. Ergebnisverwendungsvorschlag
Die Geschäftsführung schlägt vor, die gesellschaftsvertragliche Rücklage gemäß Gesellschaftsvertrag um 948.678,75 EUR zu erhöhen und den verbleibenden Jahresüberschuss des Jahres 2021 in Höhe von 8.538.108,72 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.
9. Nachtragsbericht
Im Hinblick auf den seit Februar 2022 andauernden Ukraine-Russland Konflikt und den möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft verweisen wir auf die Angaben im Abschnitt „Risikobericht“ des Lageberichts.